In der ersten Ausgabe brachten wir einige Notizen über Rudolf Adrian Dietrich, Dora Gartmann, Ruth Ostermeyer, Bert Varell, Willy von Thaden und Heino Zinserling. Die Informationen über diese Männer und Frauen, die etliche Jahre vor uns ambitionierte Maler, Autoren, Sängerinnen waren, bekamen wir von Herrn Keesenberg, dem Leiter des Wilhelmsburger Heimat-Museum. Mangels weiterer Informationen setzten wir die in der # 1 begonnene Serie nicht fort.
* Zu seinen besten Zeiten wurde ELB-INSEL im privaten Kreis und in der Buchhandlung Lüdemann sowie insgesamt ca. 20 weiteren Verkaufsstellen, darunter etlichen Kiosken, an Mann und Frau gebracht. Honorare für die AutorInnen konnten wir nicht zahlen. Ein Großteil der Beiträge wurde von Kunstbüro-Mitgliedern bestritten. Für mich war der Aufwand immens, da ich nach der ersten Ausgabe nicht nur die Redaktion quasi im Alleingang durchzog, sondern außerdem das gesamte Marketing allein gestaltete. So war ich nach der 5. regulären Ausgabe enttäuscht, daß es nicht länger ging, aber letztlich doch froh, die Arbeit und Verantwortung los zu sein.
* 1990 war unsere logistische Situation so ähnlich wie heute: Bettelarm, keine eigenen Räumlichkeiten. Ich war so naiv (S. 5), uns in dieser Situation öffentlich von den reichen Kommunikations-Zentren Honigfabrik und Bürgerhaus abzusetzen, um zu vermeiden, dass wir „mit unseren Zielen und Ideen“ „verschluckt“ und „aufgesogen“ würden. Es war ehrlich, aber aus psychologischen Gründen nicht opportun. Unsere Eigenständigkeit haben wir tatsächlich bewahrt – an unserem Status hat sich jedoch nichts verbessert. – Übrigens machten wir, auch wenn wir auf Distanz zu HoFa und Bürgerhaus blieben, Reklame für diese Häuser, indem wir ihre Programme abdruckten.
Raimund Samson 9.10.2012